Intensivmedizin up2date 2025; 21(01): 77-90
DOI: 10.1055/a-2358-6044
Operative Intensivmedizin

Management postoperativer Infektionen nach thoraxchirurgischen Eingriffen

Jan Fertmann
,
Christian Schneider
 

Nosokomiale Infektionen des Operationsgebietes und des operativen Zugangsweges („surgical site infections“, SSI) sind in der postoperativen Phase nach thoraxchirurgischen Eingriffen, trotz der zunehmenden Verbreitung minimalinvasiver und atraumatischer Operationsverfahren, weiter ein relevantes klinisches Problem. Sie können abhängig von Lokalisation und Ausdehnung mit einer hohen Morbidität und Mortalität einhergehen.


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Abkürzungen

DLCO: Kohlenmonoxid-Diffusionskapazität
EF: Ejektionsfraktion
ESTS: European Society of Thoracic Surgeons
FEV1 : Einsekundenkapazität
FiO2 : inspiratorische Sauerstofffraktion
mTOR: mechanistic Target of Rapamycin
NSCLC: Non-small Cell Lung Cancer (nichtkleinzelliges Lungenkarzinom)
PAPmean : mittlerer pulmonalarterieller Blutdruck
PCR: Polymerase Chain Reaction
py: Pack Years
SSI: Surgical Site Infection
VO2max : max. Sauerstoffaufnahme


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Bedeutung, Epidemiologie

Für den betroffenen Patienten bedeuten postoperative Wundinfektionen (Surgical Site Infections, SSI) eine erhebliche physische und psychische Belastung und auch im Falle einer Ausheilung oft eine bleibende Einschränkung von Lebensqualität und Leistungsfähigkeit. Für die behandelnde Klinik bedingen SSI einen erhöhten Ressourcenverbrauch mit Steigerung der Behandlungskosten und nicht selten auch medikolegalen Konsequenzen.

Abhängig von der Fachdisziplin treten SSI in 3–5% der stationären Behandlungsfälle auf; dies entspricht etwa 500000 Patienten in Deutschland pro Jahr. Die tatsächliche Inzidenz von SSI dürfte allerdings noch höher einzuschätzen sein aufgrund der unsicheren Erfassung von SSI, die nach der Entlassung aus der stationären Behandlung auftreten [1].

Nur gut über die Hälfte der SSIs werden während des initialen stationären Krankenhausaufenthaltes detektiert, in größeren Fallserien werden bis zu 45% erst im ambulanten Setting apparent [2] und führen dann meist zu stationären Wiederaufnahmen.

In der Thoraxchirurgie korreliert die Inzidenz mit der Eingriffsgröße. Abhängig von der Art des thoraxchirurgischen Primäreingriffs ist das klinische Korrelat eine Infektion der Thoraxwand mit ihren Weichgewebs- und knöchernen Anteilen bzw. der Entwicklung eines Pleuraempyems oder einer Mediastinitis. Nach Pneumonektomien wird in der Literatur etwa die Inzidenz eines postoperativen Pleuraempyems mit 0,8–15% beziffert [3]. Vor allem das Auftreten von bronchopleuralen Fisteln im postoperativen Verlauf ist hier ein relevanter Risikofaktor. Diese sind in ihrer Inzidenz abhängig vom Resektionsausmaß. Die Häufigkeit wird mit 0,5–4,4% nach Lobektomie und 4,2–8,8% nach Pneumonektomie angegeben [4] [5] [6].

Die Inzidenz von Anastomoseninsuffizienzen nach bronchoplastischen Resektionen beträgt 1–8% [7]. Gefährdend sind hierbei der Lufteintritt aus dem Bronchialsystem in die Thoraxhöhle mit entsprechendem Keimeintrag und der Flüssigkeitsübertritt aus der Thoraxhöhle in das Bronchialsystem, die einerseits zu einem Pleuraempyem und andererseits zu einer Pneumonie der postoperativ verbliebenen Restlunge führen können.

Fallbeispiel

Ein 64-jähriger männlicher Patient wurde vor 12 Monaten bei interstitieller Lungenfibrose bei systemischer Sklerose beidseitig lungentransplantiert. Intraoperativ wurde bei pulmonalarterieller Hypertonie (PAH) eine zentrale venoarterielle extrakorporale ECMO mit Kanülen im Herz eingesetzt. Hierfür wurde deshalb eine Clamshell-Thorakotomie angelegt mit Querdurchtrennung des Sternums. Es folgte ein komplikativer postoperativer Verlauf mit protrahiertem Weaning und akutem Nierenversagen. Schließlich konnte der Patient jedoch mit guter Lungenfunktion in die Rehabilitation verlegt werden.

Im weiteren Verlauf wird ein instabiles Sternum festgestellt, das den Patienten jedoch klinisch nicht einschränkt. Aufgrund des vorangegangenen komplexen Verlaufs wird bei blander Operationswunde eine Versorgung zunächst zurückgestellt und schließlich erst ein Jahr nach Transplantation bei zunehmenden Symptomen die operative Stabilisierung mit dem Patienten besprochen. Die zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Niereninsuffizienz bestehende Triple-Immunsuppression mit einem mTOR-Inhibitor wird deshalb von Everolimus/MMF/Prednisolon auf Tacrolimus/MMF/Prednisolon umgestellt und der Patient 10 Tage später zur OP aufgenommen.


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Erregerspektrum

Während thoraxchirurgische Eingriffe ohne Eröffnung des Bronchialsystems als aseptisch gelten, müssen resezierende Eingriffe mit Absetzung am Bronchialsystem wegen der physiologischen mikrobiologischen Besiedelung des Respirationstraktes als bedingt kontaminiert gewertet werden.

Cave

Aufgrund der mukoziliären Clearance sowie anderer Abwehrmechanismen, z. B. der Präsenz von Alveolarmakrophagen, nimmt die bakterielle Besiedelung von zentral nach peripher deutlich ab. Insbesondere zentrale Resektionen im Bereich der Trachea oder der Hauptbronchien sind deshalb mit einem erhöhten Kontaminationsrisiko behaftet.

In intraoperativen Abstrichen aus den kleinen Bronchien oder den Alveolen können mit konventionellen mikrobiologischen Techniken oft keine Keime isoliert werden [8]. Der obere Respirationstrakt weist hingegen eine breite Normalflora auf. Bei gesunden Erwachsenen lassen sich in hoher Frequenz z. B. Streptokokken, Staphylokokken, Haemophilus und Neisseria nachweisen. Bei über 30% der erwachsenen Bevölkerung findet sich eine dauerhafte Kolonisierung mit Staphylococcus aureus mit einem Nachweismaximum im Nasopharynx [9]. Einen Überblick über die Normalflora des Respirationstraktes gibt die folgende Infobox.

Praxis

Normalflora des Respirationstraktes

  • Streptokokken

    • S. pneumoniae

    • S. pyogenes

  • Staphylokokken

    • S. aureus

    • koagulasenegative Staphylokokken

  • Haemophilus sp.

    • H. influenzae

    • H. parainfluenzae

    • H. haemolyticus

  • Porphyromonas spp.

  • Neisserien

    • N. meningitidis

  • Propionobacteriaceae

  • Corynebacterium spp.

  • Fusobakterium

  • Mycoplasma/Ureaplasma spp.

  • Prevotella

  • Fusobacteriaceae

  • Moraxella

    • M. catarrhalis

(nach [10])

Unter Verwendung von spezialisierten Sampling-Methoden und PCR-Nachweis der bakteriellen rDNA kann auch für den unteren Respirationstrakt eine bakterielle Flora charakterisiert werden, die sich in der DNA-Sequenzierung intraindividuell klar von der Flora des oberen Respirationstraktes unterscheiden lässt, insgesamt aber ein vergleichbares Keimspektrum aufweist [11] [10] [12].

Neben Hautkeimen sind in der Thoraxchirurgie die Bakterien des Respirationstraktes die wesentlichen Erreger von SSIs. Am häufigsten lässt sich dabei S. aureus identifizieren, mit hoher Frequenz aber auch koagulasenegative Staphylokokken, Streptococcus pneumoniae und gramnegative Keime [13]. In Abstrichen aus Pleuraempyemen werden deshalb zwar vor allem grampositive Aerobier nachgewiesen, es lassen sich aber auch gramnegative Aerobier wie Escherichia coli, Pseudomonas, Haemophilus influenzae und Klebsiellen sowie seltener auch anaerobe Keime isolieren [14].

Fallbeispiel

Fortsetzung


Im CT-Thorax bei Aufnahme zeigt sich das Sternum im distalen Bereich aufgebraucht mit einer deutlichen umgebenden Entzündungsreaktion ([Abb. 1]). Der intraoperative Befund bestätigt diesen Verdacht, trotz fehlender Infektwerte in den Blutabnahmen vor der geplanten Operation. Im Bereich der Sternotomie findet sich destruiertes Knochenmaterial und reichlich trübes Sekret. Es werden Abstriche entnommen, die ausgebrochenen Drahtcerclagen entfernt und ein ausgiebiges Débridement vorgenommen. Aufgrund des vorliegenden Verdachts auf eine Infektion mit Osteomyelitis und der aufgebrauchten Knochensubstanz wird auf die ursprünglich geplante Plattenosteosynthese verzichtet und nach ausgiebiger Spülung ein VAC-System angelegt. Eine antibiotische Therapie wird kalkuliert mit Clindamycin begonnen.

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Abb. 1 CT-Thorax vor ursprünglich geplanter Stabilisierung des Sternums: aufgebrauchte sternale Knochensubstanz mit V. a. Osteomyelitis (Pfeil).

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Risikofaktoren

Das Auftreten nosokomialer postoperativer Infektionen wird von einigen präexistenten Risikofaktoren wesentlich beeinflusst. Diese lassen sich in patienten- und prozedurenbezogene Faktoren einteilen (s. Infobox) [15]. Nur ein Teil der patienteneigenen Risikofaktoren kann beeinflusst werden. Hierzu gehören beispielsweise ein anhaltender Nikotinabusus oder eine bestehende Mangelernährung. Andere Einflussfaktoren wie das Patientenalter, eine bestehende Immuninkompetenz oder metabolische Vorerkrankungen wie Hyperurikämie/dialysepflichtige Niereninsuffizienz oder Leberzirrhose können nicht korrigiert werden, um eine Risikooptimierung zu erreichen [16].

Zudem wird die Inzidenz von SSI durch eine Reihe eingriffsbezogener perioperativer Faktoren bestimmt, die sich in prä-, intra-, und postoperativ untergliedern lassen. In der präoperativen Phase beeinflusst beispielsweise das Setting der Operation (elektiver vs. Notfalleingriff) oder eine lange präoperative Liegedauer des Patienten das Auftreten postoperativer Infektionen. Intraoperative Faktoren beinhalten beispielsweise die Eingriffsdauer oder das Zugangstrauma. In einer neueren Metaanalyse [17] konnten hier insbesondere ein primär offener Zugang sowie in einer großen Fallserie auch ein hoher intraoperativer Blutverlust als hochsignifikante Risikofaktoren identifiziert werden [18]. In der postoperativen Phase sind beispielsweise die Drainagenliegedauer oder das Vorhandensein von invasiven Zugängen und Kathetern risikorelevant.

Die relevanten Risikofaktoren fasst die Infobox zusammen.

Info

Risikofaktoren für postoperativen Wundinfekt

Patientenbezogene Risikofaktoren

  • nicht beeinflussbar:

    • erhöhtes Patientenalter

    • maligne Grunderkrankung

    • Immundefizit

    • Besiedelung mit S. aureus (nasal)

    • persistierende Infektion an anderer Lokalisation

    • Diabetes mellitus

    • dialysepflichtige Niereninsuffizienz

    • vorangegangene Radiatio

    • positive Anamnese für Wundinfektionen

  • beeinflussbar:

    • Adipositas

    • Mangelernährung

    • Hepatitis, Leberzirrhose

    • Nikotinabusus

    • Anämie

    • immunsuppressive Medikation/Zytostatikatherapie

Prozedurenbezogene Risikofaktoren

  • präoperativ:

    • Indikation (elektiv << Notfall)

    • Rezidiveingriff

    • präoperative Liegedauer des Patienten

    • unzureichende Antibiotikaprophylaxe

  • intraoperativ:

    • Einbringen von Fremdmaterial

    • Zugang (offen >> minimalinvasiv)

    • Konversionseingriff

    • Eingriffsdauer

    • Blutverlust

    • Kontaminationsgrad

    • Hypothermie

    • Hypoxie

  • postoperativ:

    • Drainagedauer

    • invasive Zugänge

    • unzureichende Ernährung

(nach [14] [15])

Eine schwerwiegende Komplikationen nach thoraxchirurgischen Eingriffen ist die Bronchusstumpf- bzw. Anastomoseninsuffizienz mit einer Mortalitätsrate von 29–79% [19] [20] [21] [22]. Spezielle Risikofaktoren der Bronchusstumpf- bzw. Anastomoseninsuffizienz sind in der Infobox zusammengefasst.

Info

Spezielle Risikofaktoren für eine Bronchusstumpf- und Anastomoseninsuffizienz

  • präoperative Bestrahlung

  • Diabetes mellitus

  • chronisch obstruktive Lungenerkrankung

  • fortgesetzter Nikotinabusus oder starker Nikotinabusus in der Vergangenheit

  • erniedrigte Serumalbuminwerte (< 3,5 mg/dl)

  • rechtsseitige Pneumonektomie

  • postoperative Nachbeatmung

  • R1/2-Resektion der Bronchusabsetzung

  • ipsilaterale thorakale Voroperation

  • radikale Lymphadenektomie


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Prophylaxe

Patientenvorbereitung

Bei elektiven thoraxchirurgischen Eingriffen ist eine Reduktion präoperativer patientenseitiger Risikofaktoren zu empfehlen. Hierzu gehört beispielsweise die Einhaltung von Nikotinkarenz bei Rauchern, der präoperative Ausgleich einer Malnutrition, eine strikte Blutzuckerkontrolle sowie eine Gewichtsreduktion bei Patienten mit Adipositas Grad II–III [16]. Gegebenenfalls sollte auch eine präoperativ vorbestehende Anämie nach Nutzen-Risiko-Abwägung ausgeglichen werden, da diese durch eine unzureichende Sauerstoffversorgung im Gewebe die Wundheilung negativ beeinflusst [23].

Präoperativ muss auch die Medikation des Patienten auf Präparate überprüft werden, die das Risiko für das Auftreten einer SSI erhöhen. Beispielsweise ist bei Tumorpatienten in multimodalen Therapiekonzepten auf einen ausreichenden Abstand des Operationszeitpunktes zum letzten Chemotherapiezyklus oder zur letzten Antikörpergabe zu achten. Die Reduktion einer bestehenden immunsuppressiven Therapie sollte diskutiert werden, beispielsweise eine bestehende Steroidtherapie dosisreduziert oder ein präoperativer Switch von mTOR-Inhibitoren auf Calcineurininhibitor-Inhibitoren erwogen werden.


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Perioperative Antibiotikaprophylaxe

Für die Durchführung einer perioperativen Antibiotikaprophylaxe bei thoraxchirurgischen Eingriffen besteht eine klare Evidenz [24]. Empfohlen wird eine Single-Shot-Gabe eines 2.-Generations-Cephalosporins (z. B. Cefuroxim 1 × 1,5 g i. v. unmittelbar vor Hautschnitt). Bei längeren Eingriffen, z. B. ausgedehnten thorakalen Tumorresektionen, kann eine wiederholte Gabe erwogen werden, auch wenn hierfür keine eindeutige Evidenz besteht [12]. Eine prolongierte prophylaktische Antibiotikagabe über die Operation hinaus ist auch bei kontaminierten Eingriffen klar nicht empfohlen [25].


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Bronchusstumpfdeckung

Nach anatomischen Resektionen (Lobektomien/Bilobektomien, Pneumonektomien) kann eine Deckung der Bronchusstumpfes mit gut perfundiertem Gewebe insbesondere bei Risikopatienten erwogen werden. Eine klare Evidenz besteht hierfür aber nicht [26]. Durch diese Maßnahme kann die Stumpfdurchblutung verbessert und im Falle einer Bronchusstumpfinsuffizienz eine Kompartimentierung erreicht und ggf. eine Infektion der freien Thoraxhöhle durch Keimeintrag über das Bronchialsystem vermieden werden. Hierfür lassen sich z. B. folgende Strukturen verwenden:

  • ein perikardialer Fettlappen

  • Pleuralappen

  • Zwerchfell

  • Interkostalmuskulatur

  • Omentum majus

  • rechtsseitig: abgesetzte V. azygos

Bei der Präparation und Nahtfixierung muss darauf geachtet werden, die Durchblutung des mobilisierten Gewebes nicht zu kompromittieren. Es konnte gezeigt werden, dass die systematische Abdeckung des Bronchusstumpfes zu einem erheblichen Rückgang der Rate an Bronchusstumpfinsuffizienzen führt [27].


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Perioperative Homöostase

Viele Faktoren hinsichtlich der perioperativen Aufrechterhaltung eines homöostatischen Stoffwechsels oder Gasaustausches lassen sich therapeutisch beeinflussen. Nur für wenige konnte allerdings eine Reduktion der Inzidenz von SSI gezeigt werden. Eine klare Empfehlung besteht dabei für die Implementierung eines perioperativen Blutzuckermanagements mit Zielwerten < 200 mg/dl bei Diabetikern und Nichtdiabetikern [25].

Eine perioperative Hypothermie ist ebenfalls mit einem erhöhten Infektionsrisiko assoziiert und muss vermieden werden [24]. Randomisierte kontrollierte Studien zur Identifikation eines minimal tolerablen unteren Limits fehlen allerdings in der Literatur.

Des Weiteren wird für Patienten unter Intubationsnarkose mit normaler Lungenfunktion die Applikation einer erhöhten FiO2 unter adäquater Volumensubstitution empfohlen, um durch eine ausreichende periphere Oxygenierung das Risiko einer SSI zu reduzieren [28].


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Drainagenmanagement

Obwohl nach thoraxchirurgischen Eingriffen in der Regel zumindest die Einlage einer Drainage notwendig ist, sollte die Indikationsstellung hierfür kritisch erfolgen. Intraoperativ eingebrachte Thoraxdrainagen müssen dann zügig entfernt werden, sobald Pleuraprodukt und Fistelvolumen dies zulassen, um eine Infektion des intrathorakalen Operationsgebietes entlang der Drainagen zu vermeiden [16]. Dies kann entsprechend den ERAS/ESTS Guidelines bereits bei einem Effluatvolumen ≤ 450 ml/24 h von seröser Qualität erfolgen [29].

Insbesondere, wenn aufgrund von Eingriffsgröße, etwa nach Bilobektomien, oder einer pulmonalen Vorerkrankung mehrere Drainagen eingelegt wurden, ist eine rasche postoperative Reduktion der Drainagenzahl auf das absolut nötige Minimum zu empfehlen. Auch eine nach Pneumonektomie zur Entlastung bei eventuell auftretendem Mediastinalshift eingelegte kleinlumige Thoraxdrainage sollte rasch wieder entfernt werden, um eine Infektion des sich entwickelnden Serothorax zu verhindern.

In einer aktuellen Metaanalyse wird hervorgehoben, dass alle in der frühen postoperativen Phase an der Patientenversorgung beteiligten Berufsgruppen darauf hinarbeiten sollten, in diesem Zeitraum eine effektive Ableitung von Restblut als Infektionsprophylaxe herbeizuführen, die dann einen frühen Drainagenzug ermöglicht [30].


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Therapie

Oberflächlicher Wundinfekt

Die Therapie des Wundinfektes erfolgt stadienabhängig unter Einbeziehung

  • lokaler Maßnahmen (Wundrevision, Débridement, Spülung und Drainage),

  • systemischer Therapie (Antibiotika) und

  • diagnostischer Maßnahmen zum Ausschluss tiefer liegender Infekte [31].

Antibiotikatherapie

Bei der Gabe systemischer Antibiotika hat die Anwendung möglichst gezielt zu erfolgen und ist entsprechend der mikrobiologischen Befundlage anzupassen. Die Indikation zur Antibiotikatherapie ist nach den Empfehlungen der Paul-Ehrlich-Gesellschaft erst bei erhöhten Infektparametern gegeben. Eine offene Wunde allein stellt keine Indikation dar. Liegt eine Umgebungsreaktion vor (Phlegmone), wird die Antibiotikagabe empfohlen [32].

Cave

Bei reiner Wundinfektion ist die Antibiotikatherapie nur indiziert bei Phlegmone und/oder systemischen Entzündungszeichen!


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Chirurgische Sanierung

Einer operativen Sanierung bedarf es in den Fällen, in denen sich klinisch oder in der Diagnostik Verhalte zeigen, oder wenn sich avitale und entzündete Areale bei einer spontan eröffneten Wunde darstellen. Die chirurgische Wundreinigung erfolgt mit Skalpell, scharfem Löffel oder auch mittels Jet-Lavage bzw. Kombination der Verfahren.

Therapie

Ziele der operativen Sanierung

großzügige Entfernung von

  • infizierten Sekreten,

  • nekrotischem und infiziertem Gewebe sowie

  • Fremdmaterial.


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Wundmanagement

Zur Behandlung tiefer Wunden und ausgedehnter Wundtaschen hat sich die Vakuumversiegelung bewährt. Durch einen kontinuierlichen Unterdruck kommt es zur Säuberung der Wunde und Bildung von Granulationsgewebe. Der Schwamm sollte individuell alle 3–5 Tage gewechselt werden.

Ferner können moderne Okklusionsverbände verwendet werden mit unterschiedlichem Saugvermögen und hydroaktiven Eigenschaften.

Im Rahmen des angepassten Wundmanagements können auch silberhaltige Wundauflagen, die antibakteriell wirken, schon im Frühstadium zur Anwendung kommen.

Fallbeispiel

Fortsetzung


Mikrobiologisch wird Staphylococcus epidermidis in den Abstrichen aus dem Knochen- und Weichteilgewebe nachgewiesen, ein weiterer Keimnachweis kann nicht geführt werden. Die Antibiose wird nach Rücksprache mit dem Antibiotic Stewardship Team testgerecht auf Vancomycin und Fosfomycin umgestellt.


Es folgen in den nächsten 2 Wochen insgesamt 4 weitere operative Spülungen mit VAC-Wechseln, im Verlauf derer sich makroskopisch schließlich blande Wundverhältnisse entwickeln ([Abb. 2]). Staph. epidermidis bleibt aber weiter mit geringer Keimlast in den entnommenen Abstrichen nachweisbar.


Bei systemisch infektkompensiertem Patienten und blanden lokalen Verhältnissen wird schließlich entschieden, dies als Kontamination zu werten, die VAC-Therapie nach 16 Tage zu beenden und den sekundären Wundverschluss durchzuführen. Auf eine Osteosynthese wird verzichtet, der Rippenbogen beidseits mit parasternalen Ethibondnähten fixiert und eine Deckung mit einem Pectoralis-Verschiebelappen durchgeführt. Bei initial ungestörter Wundheilung wird der Patient weitere 10 Tage später nach Hause entlassen.

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Abb. 2 2 Situs nach initialer VAC-Therapie vor sekundärem Wundverschluss durch Pectoralisverschiebelappen.

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Bronchusstumpf- und Anastomoseninsuffizienz

Klinik

Klinische Zeichen einer Bronchusinsuffizienz sind in der Infobox zusammengefasst [33].

Info

Klinik der Bronchusinsuffizienz

  • Mediastinalemphysem

  • Hautemphysem

  • starke Luftleckage über die liegenden Drainagen

  • Abhusten größerer Flüssigkeitsmengen

  • Luftnot

  • Thoraxschmerzen

  • die Pneumonie der Gegenseite

  • der Abfall des postoperativen Serothoraxspiegels

  • der Pneumothorax

  • allgemeine Symptome wie

    • Fieber

    • Appetitlosigkeit

    • Gewichtsverlust

    • eitriger Auswurf

(nach [34])


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Diagnostik

In der Diagnostik gebietet sich obligat die Durchführung einer Bronchoskopie zur Beurteilung des Bronchusstumpfes oder der Anastomose. Dabei kann auch das Ausmaß der Nekrose beurteilt werden und Sekret für die mikrobiologische Aufarbeitung gewonnen werden. Zusätzlich kann eine Computertomografie erwogen werden zur Empyemlokalisation, Beurteilung des Zugangs zum Bronchusstumpf, der Muskelmasse der Brustwand und auch möglicher Infiltrate in der Restlunge.

Merke

Bei Verdacht auf eine Bronchusinsuffizienz muss zur Beurteilung des Bronchusstumpfes oder der Bronchusanastomose immer eine Bronchoskopie durchgeführt werden.


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Therapeutisches Management

Die Bronchusinsuffizienz kann früh (im Allgemeinen < 7 Tage) nach Lungenresektion auftreten und ist in der Regel auf ein technisches Versagen der Klammernahtreihe oder der Handnähte zurückzuführen. Hier wird in der Regel eine sofortige Revision mit Nachresektion oder Anfrischen des Stumpfes und Nahtverschluss empfohlen. Eine Deckung des Stumpfes mit Perikard, mediastinalem Fett, Omentum, Serratus- oder Latissimus-Lappen ist dringend erforderlich [34] [35].

Wird die Bronchusinsuffizienz erst später entdeckt, ist es meist schon durch das austretende Bronchialsekret zu einem purulenten Infekt der Thoraxhöhle gekommen. Bei kleineren bronchopleuralen Fisteln mit Verhalten und expandierter Restlunge sollte eine gezielte Thoraxdrainage mit systemischer Antibiotikagabe durchgeführt werden. Zusätzlich kann eine bronchoskopische Okklusion der Läsion erfolgen mittels Fibrinunterspritzung und/oder, wenn technisch möglich, das Einbringen eines passageren gecoverten Tracheobronchialstents erwogen werden [36] [37] [38]. Bei peripheren bronchopleuralen Fisteln kann das Einlegen eines endobronchialen Ventils eine mögliche Therapieoption sein [39].

Eine Ausnahme stellen hier die Anastomoseninsuffizienz nach Manschettenresektion und die Stumpfinsuffizienz des linken Oberlappens dar, weil hier eine große Gefahr der entzündlichen Arrosion der benachbarten Pulmonalarterie besteht. Eine Restpneumonektomie als Notfallmaßnahme ist in dieser Situation oft nicht zu umgehen, wenn beim Ersteingriff beide Strukturen nicht bereits durch einen vitalen Gewebelappen voneinander getrennt wurden [40].

Bei größeren Bronchusinsuffizienzen oder Versagen der primär konservativen und endoskopischen Therapie sollten eine operative Revision und Stumpfdeckung sowie Verkleinerung der Höhle erfolgen [34]. Dazu ist in der Regel die Transposition von Muskellappen zur Deckung des Bronchusstumpfes notwendig. Geeignete Strukturen sind:

  • M. serratus anterior,

  • M. pectoralis major,

  • M. latissimus dorsi,

  • M. rectus abdominis,

  • Omentum majus oder

  • Zwerchfell.

Auch die Kombination mit einem endobronchialen Stent zum Verschluss der Fistel kann in dieser Situation sinnvoll sein.


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Postoperatives Pleuraempyem

Die häufigste Ursache für ein postoperatives Pleuraempyem ist in 80% die bronchopleurale Fistel [39]. Die initiale Therapie besteht in der Drainage der Höhle, ggf. durch Einlage einer Spüldrainage zur Etablierung einer Dauerspülung, und testgerechter Antibiotikagabe. Bei schwierigen postoperativen Verhältnissen und bereits ausgeprägten Verwachsungen der Pleurablätter kann ggf. auch eine Ultraschall- oder CT-gesteuerte Drainageneinlage erfolgen.

Bei ausgeprägten Befunden und klinisch septischem Krankheitsbild kann hier die sog. Clagett-Prozedur angewendet werden, mit einem offenen Débridement durch Anlage eines lateralen Thorakostomas. Über die Öffnung in der Thoraxwand kann ein täglicher Wechsel mit Saugkompressen und Bauchtüchern erfolgen [41]. Da diese Therapie mit einer signifikanten Beeinträchtigung und Minderung der Lebensqualität des Patienten (tägliche Wundbehandlung, chronische Schmerzen usw.) sowie mit erheblichen Langzeitkomplikationen (Re-Infektionen, Thoraxhöhlenrezidive) einhergeht, sollte die Indikation hierfür sehr kritisch gestellt werden.

Heute wird eher der Einsatz von Vakuumverbänden zur Säuberung und Verkleinerung der Resthöhle favorisiert [42] [43]. Eine aktuelle Metaanalyse unterstreicht, dass es sich hierbei um ein sicheres und effizientes Vorgehensprinzip handelt, wenngleich die Literatur eine echte Evidenz derzeit nur zeigt, wenn die Vakuumversiegelung mit einem Thoraxfenster kombiniert wird [44]. In manchen Fällen ist dann im Weiteren eine Thorakoplastik zur Auffüllung der Resthöhle notwendig.

Fallbeispiel

Fortsetzung


Nur 2 Tage später wird der Patient über die Nothilfe delirant, mit Dyspnoe und mit deutlich erhöhten Entzündungsmarkern septisch dekompensiert aufgenommen. In der CT-Diagnostik zeigt sich ein prästernaler Verhalt mit Lufteinschlüssen ([Abb. 3]), sodass eine notfallmäßige operative Revision erfolgt mit Entlastung von reichlich trübem Sekret, knöcherner Nachresektion, Spülung und erneuter Anlage eines VAC-Systems. Postoperativ wird der Patient katecholaminpflichtig auf eine Intensivstation verlegt. In den intraoperativen Abstrichen wird weiter Staph. epidermidis nachgewiesen und testgerecht mit Vancomycin und Fosfomycin behandelt.


Nach langsamer Rekompensation des septischen Multiorganversagens kann der Patient auf Normalstation rückübernommen werden. Nach weiteren VAC-Wechseln und Wundspülungen kann im weiteren Verlauf nach Eingang von 3 negativen Abstrichen eine erneute Deckung erfolgen, diesmal durch eine freie Lappenplastik vom Oberschenkel durch die plastische Chirurgie. Dieser heilt erfreulicherweise nun problemlos ein. Bei kompensierten Infektparametern wird die Antibiose schließlich auf Linezolid deeskaliert und der Patient 55 Tage nach der initialen Aufnahme nach Hause entlassen.

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Abb. 3 CT-Thorax bei Wiederaufnahme: peristernaler Verhalt mit Lufteinschlüssen (Pfeil).

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Zusammenfassung

Nach thoraxchirurgischen Eingriffen bedingen nosokomiale Infektionen des Operationsgebietes und des operativen Zugangsweges eine relevante Morbidität und Mortalität. Das Auftreten einer postoperativen Bronchusstumpfinsuffizienz wird beispielsweise in etwa 50% der Fälle nicht überlebt. Bereits präoperativ sollten deshalb konsequent modifizierbare Risikofaktoren angegangen werden, um die Inzidenz von SSI zu reduzieren. Dies gilt auch im weiteren perioperativen Verlauf auf der Intensiv- und Überwachungsstation, wo z. B. – soweit möglich – eine frühzeitige Extubation zur Risikoreduktion anzustreben ist.

Hier sollten auch klinische Befunde und Routinebildgebung täglich kritisch auf Hinweise für schwerwiegende Komplikationen wie insbesondere eine Bronchusstumpf- oder Anastomoseninsuffizienz überprüft werden, um zeitnah weitere diagnostische und therapeutische Schritte einzuleiten. Nur so kann eine rasche, stadienadaptierte und ausreichend aggressive Therapie initiiert werden, welche die oft vitale Bedrohung der betroffenen Patienten limitieren und potenzielle Auswirkungen auf die weitere Lebensqualität eingrenzen soll.

Kernaussagen
  • Postoperative Infektionen nach thoraxchirurgischen Eingriffen bedingen eine hohe Morbidität und Mortalität.

  • Bekannte personen- und prozedurengebundene Risikofaktoren müssen im gesamten perioperativen Verlauf konsequent adressiert werden, um eine Risikominimierung zu erreichen.

  • Für eine intraoperative Antibiotikaprophylaxe besteht bei thoraxchirurgischen Eingriffen eine klare Evidenz.

  • Oberflächliche Wundinfektionen im operativen Zugangsweg werden stadienadaptiert zunächst lokal behandelt, eine Antibiotikatherapie ist nur bei systemischen Infektzeichen oder Auftreten einer phlegmonösen Entzündung indiziert.

  • Bei Auftreten von schweren Komplikationen wie Bronchusstumpfinsuffizienz oder postoperativem Pleuraempyem ist eine rasche, ebenfalls stadienadaptierte Therapie unabdinglich, die bis hin zur Anlage eines Thorakostomas oder einer Thorakoplastik führen kann.


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Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen

Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Dr. med. Jan Fertmann, München, Deutschland.


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Zitierweise für diesen Artikel

Intensivmedizin up2date 2025; 21: 77–90. DOI: 10.1055/a-2358-6044
Dieser Beitrag ist eine aktualisierte Version und ersetzt den folgenden Artikel: Fertmann J, Schneider C. Management postoperativer Infektionen nach thoraxchirurgischen Eingriffen. Intensivmedizin up2date 2019; 15: 413–426. DOI: 10.1055/s-0043-109871


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Dr. med. Jan Fertmann


Oberarzt in der Abteilung für Thoraxchirurgie, Klinikum der LMU München. Klinische Schwerpunkte sind die Lungentransplantation und onkologische Thoraxchirurgie.

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PD Dr. med. Christian Schneider


Leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Abteilung für Thoraxchirurgie, Klinikum der LMU München. Klinische Schwerpunkte sind die Lungentransplantation und onkologische Thoraxchirurgie.

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Interessenkonflikt

Erklärung zu finanziellen Interessen
Forschungsförderung erhalten: nein; Honorar/geldwerten Vorteil für Referententätigkeit erhalten: nein; Bezahlter Berater/interner Schulungsreferent/Gehaltsempfänger: nein; Patent/Geschäftsanteile/Aktien (Autor/Partner, Ehepartner, Kinder) an Firma (Nicht‐Sponsor der Veranstaltung): nein; Patent/Geschäftsanteile/Aktien (Autor/Partner, Ehepartner, Kinder) an Firma (Sponsor der Veranstaltung): nein
Erklärung zu nichtfinanziellen Interessen
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

  • Literatur

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Korrespondenzadresse

Dr. med. Jan Fertmann
Abteilung für Thoraxchirurgie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern
Marchioninistraße 15
81377 München
Deutschland   

Publication History

Article published online:
05 March 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany

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Abb. 1 CT-Thorax vor ursprünglich geplanter Stabilisierung des Sternums: aufgebrauchte sternale Knochensubstanz mit V. a. Osteomyelitis (Pfeil).
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Abb. 2 2 Situs nach initialer VAC-Therapie vor sekundärem Wundverschluss durch Pectoralisverschiebelappen.
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Abb. 3 CT-Thorax bei Wiederaufnahme: peristernaler Verhalt mit Lufteinschlüssen (Pfeil).