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DOI: 10.1055/s-2007-996476
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Die unerwartete schwierige Intubation: Fiberoptische endotracheale Intubation über die Kehlkopfmaske
Unexpectedly Difficult Intubation: Fibreoptic Endotracheal Intubation via the Laryngeal Mask AirwayPublication History
Publication Date:
22 January 2008 (online)

Zusammenfassung
Bei einem 67jährigen Patienten, der sich einer transvesikalen Prostataresektion unterziehen mußte, traten unerwartet Schwierigkeiten bei der laryngoskopischen Intubation auf. Mehrere Intubationsversuche durch erfahrene Anästhesisten blieben erfolglos. Die fiberoptische Untersuchung des Larynx ergab eine massive Schleimbildung sowie ein Anschwellen der Hypopharynxstrukturen. Eine direkte fiberoptische Intubation war nicht möglich. Zur Erleichterung des Vorgehens wurde eine Kehlkopfmaske eingesetzt, über die sich der Patient problemlos ventilieren ließ, und die Indikation zur fiberoptischen endotrachealen Intubation über die liegende Kehlkopfmaske wurde gestellt. Durch die Führung der Kehlkopfmaske konnte die Enge am Kehlkopfeingang mit der Fiberoptik überwunden und der Tubus unter Sicht in der Trachea plaziert werden. Die Operation wurde wie geplant durchgeführt. Anschließend wurde der Patient auf der Intensivstation weiterbeatmet und konnte am nächsten Tag unter fiberoptischer Kontrolle problemlos extubiert werden. Für das Management einer unerwarteten schwierigen Intubation stellt die Kehlkopfmaske eine wertvolle Hilfe zur Beatmung eines Patienten dar. Pathologische prälaryngeale Veränderungen sind jedoch eine Kontraindikation für die perioperative Beatmung mit der Kehlkopfmaske. Die fiberoptische Intubation über die Kehlkopfmaske ist daher eine wichtige Bereicherung des Vorgehens bei der unerwartet schwierigen Intubation.
Summary
A 67-year old patient, scheduled for elective transvesical resection of the prostate gland, presented intubation problems. Fibreoptic assessment of the larynx revealed secretions as well as a swollen laryngeal mucosa; endotracheal intubation guided by the fibreoptic bronchoscope was not possible. After multiple attempts to intubate the trachea a laryngeal mask airway was inserted. Endotracheal intubation was completed by guidance of the fibreoptic bronchoscope via the laryngeal mask airway. After surgery the patient was transferred to an ICU and ventilated for one day. Fibreoptically controlled extubation was uneventful. Management of the unexpectedly difficult intubation is a challenge for every anaesthetist. The laryngeal mask airway, a relatively new device for airway protection, has proved to be beneficial in planned as well as in unexpectedly difficult endotracheal intubation. However, although the laryngeal mask airway may solve ventilation problems initially, prelaryngeal alterations present a contraindication for perioperative ventilation via the laryngeal mask airway. The fibreoptic intubation through the laryngeal mask airway is an important technique to consider in the „cannot intubate” situation.