Dtsch Med Wochenschr 1978; 103(52): 2071-2075
DOI: 10.1055/s-0028-1129399
Originalien

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Amikacin und Gentamicin - ein kontrollierter Therapievergleich

Amikacin and gentamicin: a controlled comparisonD. Höffler
  • Medizinische Klinik III der Städtischen Kliniken Darmstadt
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

In einer randomisierten Doppelblindstudie wurden je 25 Patienten mit Amikacin (dreimal 375 mg/d intramuskulär) und mit Gentamicin (dreimal 80 mg/d intramuskulär) behandelt. Die Dosis wurde nach einem bestimmten Schema bei eingeschränkter Nierenfunktion vermindert. Die Indikation stellten Harnwegsinfektionen verschiedener Schweregrade mit gramnegativen Keimen dar, die gegen Penicillin und Cefalosporin resistent waren. Als Kriterium des Erfolges galt das bakteriologische Ergebnis des Blasenpunktates 3 und 10 Tage nach Therapieende. Ferner wurde die quantitativ erfaßte Leukurie, in die Beurteilung einbezogen. Amikacin erbrachte unter Zugrundelegung verschiedener Kriterien höhere Erfolgsraten. Für das wichtigste Kriterium — Beseitigung des eingangs nachgewiesenen Keimes — konnte eine statistisch signifikante Überlegenheit von Amikacin gegenüber Gentamicin gezeigt werden. Bei sorgfältiger Dosierung ist dabei Amikacin nicht toxischer als Gentamicin einzuschätzen. Da in Einzelfällen Amikacin zur Beendigung eines langen Krankheitsverlaufes führen kann, außerdem auch gentamicin-resistente, amikacin-empfindliche Stämme (wenn auch selten) auftreten, kommt Amikacin der Wert eines »Reserve-Antibiotikums« zu.

Summary

In a randomised double-blind study 25 patients each were treated with amikacin (375 mg/d three times i.m.) or gentamicin (three times 80 mg/d i.m.) The dose was decreased according to a predetermined schedule if there was impaired renal function. Treatment indication was urinary tract infections of different severity with gram-negative organisms resistant to penicillin and cephalosporin. The bacteriological findings of a urine sample obtained by bladder puncture three and ten days after the end of treatment were the criterion of success. In addition, the number of white cells in the urine was taken into account. On the basis of various criteria, amikacin was found to give the higher success rate. The most important criterion, disappearance of the initially demonstrated microorganism, demonstrated a statistically significant advantage of amikacin over gentamicin.