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DOI: 10.1055/s-0028-1121386
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Die Nachkriegsendokarditis und ihre Begutachtung
Publication History
Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung
Es wird gezeigt, daß die Endocarditis lenta nach dem zweiten Weltkrieg eine starke Häufung erfahren hat. Zugenommen haben im Krankengut hauptsächlich die Männer. Der Verlauf ist sehr torpide, meist sub- oder afebril. Die Blutkulturen sind fast stets negativ. Herz- und Kreislaufbeschwerden, sowie Dekompensationserscheinungen stehen im Vordergrund. Die Leukozytenzahlen sind niedrig, die Milz ist besonders groß, die Nierenerkrankung ist stark ausgeprägt, Zeichen der Niereninsuffizienz sind auffallend häufig. Als Ursache der erhöhten Morbidität und des auffälligen Verlaufs dieser Nachkriegsendokarditis werden eine Abnahme der Resistenz und eine besondere Veränderung der Reaktivität, beides als indirekte Kriegsfolge angenommen. Auf die Bedeutung dieser Zusammenhänge für die Begutachtung ehemaliger Soldaten wird besonders hingewiesen.